AIF-Kooperationsprojekt


Partner des Forschungsverbundes ReproTier, ZB Berlin und IFN Schönow, bear-beiten gemeinsam mit einem mittelständischen Unternehmen, der NOS Schweine-besamung GmbH, ein, von der AIF gefördertes Kooperationsprojekt:

Identifikation genetischer Faktoren mit Einfluss auf die Spermaqualität beim Eber
Mit diesem Vorhaben werden im Wesentlichen zwei Zielstellungen verfolgt:
1. Untersuchung der Spermaqualität von Jungebern mit einem erweiterten Methodenspektrum zu dem neben der Standardspermatologie flowzytometrische Untersuchungen zur In-vitro-Kapazitation und Akrosomreaktion, zur Mitichondrienaktivität sowie Resistenzteste unter Nutzung von CMA-Systemen zählen. Die gewonnenen Informationen stellen die Ausgangsbasis für die Darstellung eines „Index In-vitro-Spermaqualität“ dar, der an den Befruchtungsleistungen der Vatertiere im Feld auf seine Aussage hin validiert wird.
2. Im molekulargenetischen Teilprojekt werden mehrere Gene der LH-FSH-Kaskade, die sich nach Ergebnissen aus früheren Arbeiten als interessante Kandidaten für die Bewertung der Befruchtungsfähigkeit des Spermas erwie-sen haben und für die auch aus dem humanen Bereich erfolgversprechende Ergebnisse vorliegen, in die engere Analyse einbezogen. Vor allem Tiere, die sich durch eine im positiven oder negativen Sinne extrem abweichende Fruchtbarkeitsleistung auszeichnen, sollen in die Untersuchungen dieser Ge-ne einfließen, um Mutationen aufzudecken, welche einzeln und als Haploty-pen über Vergleiche mit dem zu entwickelnden „Index In-vitro-Spermaqualität“ und den Felddaten auf ihre Bedeutung für die direkte Befruchtungsleistung überprüft werden.
Als Ergebnis wird bei erfolgreicher Mutationsfindung ein einfach handhabbarer Gen-test angestrebt, der eine gewisse Einschätzung der Eber hinsichtlich ihres Reproduk-tionspotentials erlaubt und so in erster Linie eine frühe Selektion von Minusvarianten unterstützen könnte.

 

Projekte der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft mit Partnern im ReproTier


Erarbeitung von Strategien zur Verbesserung der Fruchtbarkeit in Hochleistungsherden der sächsischen Milcherzeugung

Unter Trägerschaft der Interessengemeinschaft der Erzeugerzusammenschlüsse in Sachsen e.V., gefördert vom Freistaat Sachsen, unter Mitwirkung von neun sächsischen Milchviehbetrieben und unter fachlicher Betreuung der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Institute für Fortpflanzung landwirtschaftlicher Nutztiere Schönow e.V., der Universität Leipzig und des Sächsischen Rinderzuchtvebandes e.G. wird seit April 2005 mit dreijähriger Laufzeit das o-ben genannte Projekt bearbeitet.
Ziel des Projektes ist es, anwendungsorientierte Kontrollsysteme und Strategien zur Verbesserung der Fruchtbarkeit sächsischer Milchrinder auch bei hohen Leistungen zu erarbeiten. Verfolgt werden damit sowohl die Sicherung von tierschutzrelevanten Zielen sowie die Sicherung eines hohen Maßes an Hygiene und Ethik in der Milcherzeugung.
Im ersten Teil der Untersuchung findet eine einjährige Tiefenanalyse um den geburtsnahen Zeitraum statt. Untersuchungskomplexe sind der Kalbeverlauf mit Puerperium, die Tiergesundheit, der Stoffwechsel in der prä- und postpartalen Phase sowie die Besamung. Im zweiten Projektteil kommen bei Beibehaltung der Untersuchungsdichte problemorientierte Strategien zur Umsetzung.
Optimierung des Wachstumsverlaufes in der Kälber- und Jungrinderaufzucht zur Verbesserung von Gesundheit, Fruchtbarkeit und Nutzungsdauer in der Milchrindhaltung

Optimierung des Wachstumsverlaufes in der Kälber- und Jungrinderaufzucht zur Verbesse-rung von Gesundheit, Fruchtbarkeit und Nutzungsdauer in der Milchrindhaltung

Ziel des Vorhabens ist es, Empfehlungen zur Optimierung des Jungrinderwachstums bezüglich einer wenig kostenintensiven Aufzucht und einer hohen Lebensleistung der Milchkühe zu erarbeiten.
Es werden durch unterschiedlich intensive Fütterung ab dem 4. Lebensmonat bis zur Besamungsreife drei Intensitätsstufen des Wachstums angestrebt:
- 700g tägl. KMZ (94% der Energie und Proteinkonzentration),
- 850g tägl. KMZ (100% der Energie und Proteinkonzentration),
- 1000g tägl. KMZ (110% der Energie und Proteinkonzentration)
Damit sollen unterschiedliche Erstkalbealter in den drei Versuchsgruppen von 22, 24 und 26 Monaten provoziert werden. Es wird untersucht, welcher Einfluss auf den Wachstumsverlauf, Vitalität. Gesund-heit und Fruchtbarkeit der Jungrinder erzielt wird. Weitere Untersuchungsschwerpunkte beziehen sich auf den Kalbeverlauf der ersten Kalbung sowie Gesundheit, Milchleistung und Besamungserfolg der ersten bis dritten Laktation. Anhand der von den Tieren erreichten Laktations- und Lebensleistungen werden die Aufzuchtverfahren wirtschaftlich bewertet (Kosten je kg insgesamt verkaufter Milch).
Das Projekt ist Teil eines Mehrländerprojektes, in dem die Landesanstalten für Landwirtschaft aller fünf neuen Bundesländer einbezogen sind. Es erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit dem IFN Schö-now und der Universität Leipzig bezüglich der Einschätzung von Entwicklung und Aktivität der Ovarien bei den unterschiedlich schnell wachsenden Jungrindern.